05.12.2018
Ich muss euch warnen, wer keine kitschig-gefühlsduseligen Einträge mag, sollte jetzt wegklicken. Aber es gibt wohl keinen besseren Anlass für kitschig-gefühlsduselige Ausbrüche als all die Abschiede der letzten Tage, oder? Deswegen kommt es jetzt: Das Hoch auf meine Lieblingsmenschen.
Ein Hoch auf all die, die über den ganzen Globus verstreut sind und mit denen ich auch nach Monaten der Kontaktlosigkeit plötzlich wieder lachen kann, als wären wir nie getrennt gewesen. Die seit ganzen vierundzwanzig einhalb Jahren bei mir sind oder auch erst seit ein paar Monaten, die mich in den Arm nehmen und mich auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Ein Hoch auf euch, die meinen Kimonowahnsinn nicht verlachen sondern ihn mit mir gemeinsam zelebrieren. Die an meinen Handgelenkschonern schnüffeln und mich trotzdem mögen, die mit mir schwitzen und planen und kämpfen und so viel mehr sind, als einfache Teammitglieder. Ein Hoch auf die, die mit mir durch die Uni- und Examenszeit gezittert haben, die mit mir zusammen nicht durchgedreht sind. Danke, dass ihr mein Norwegen-Japan-Roller-Derby-Gerede ertragt und immer noch über meine Minischweinwitze lacht.
Es macht mich so unglaublich traurig, all diese Lieblingsmenschen zurücklassen zu müssen, um mit meinem allerliebsten Lieblingsjapaner zusammen sein zu können - ich wünschte es wäre anders. Gleichzeitig erscheint es mir als riesiges Glück, so viele Menschen um mich zu haben, die jede einzelne Abschiedsträne wert sind, die immer irgendwie da sein werden, wenn auch nicht immer physisch. Eine Freundin hat mir mal gesagt, dass es eigentlich ein Privileg ist, Menschen zu haben die man vermissen kann, auch wenn es in dem Moment weh tut. Ich glaube, sie hat Recht.
G. (Montag, 10 Dezember 2018 20:05)
Die goldene Regel wird nicht für jeden gebrochen!