13.04.2018
To-Do-Listen finde ich super.
Ein Haken und es steht dort, schwarz auf weiß: es ist erledigt - übersichtlich, sicher, berechenbar.
Fernbeziehungen erfordern auch Planung, ziemlich viel davon sogar. Schließlich kann man sich nicht einfach aufs Fahrrad schwingen und schnell zwei Straßen weiter fahren. Berechenbar wird das Ganze trotzdem nie. Das mag auch irgendwie seinen Charme haben, aber die ganzen weißen Stellen und "Was-wäre-wenns" in Richtung Zukunft machen mich nervös. Ich wünschte selbst ich wäre eher der Typ "Überraschungspartyplaner" aber ich muss mir wohl eingestehen, dass mich all zu große Spontanitätsanwandlungen meiner Mitmenschen überfordern.
Und in Sachen Fernbeziehung ist dieses Nicht-genau-planen-können nicht nur nervig sondern auch ziemlich belastend. Wer weiß, wie viele Japan-Ausreisestempel noch in meinem Pass auftauchen werden, wer weiß, wie lange ich das Wörtchen "Fern-" noch bei "-Beziehung" mitsagen muss.
Und so hetzt der Lieblingsjapaner von Bewerbungsgesprächen einer internationalen Firma zum nächsten Englisch-Einstellungstest - in der Hoffnung, dass irgendeiner dieser netten Herren im Anzug irgendwann entscheidet "Du darfst für uns in Europa arbeiten". Ich schreibe währenddessen Bewerbungen für ein weiteres Praktikum oder einen Nebenjob in Tokyo und kann jetzt den Lieblingsjapaner noch ein bisschen besser verstehen, wie lange es eigentlich dauert, so einen Motivationsbrief zu schreiben.
Ich wünschte, der Haken hinter dem Punkt FERNBeziehung wäre nicht mehr so weit entfernt...
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